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Bald wird's richtig teuer

 

Während die meisten Wuppertaler mit Sorgen auf die steigenden Preise, auf den Energiebereich und die Inflation schauen, drücken den Oberbürgermeister, die Parteien und die Stadtverwaltung ganz andere Sorgen: Wie können wir die Bundesgartenschaugesellschaft in Bonn davon überzeugen, dass sie die Bundesgartenschau 2031 nach Wuppertal vergibt? Am kommenden Mittwoch, dem 24. August, kommt die Auswahlkommission nach Wuppertal. um sich die vorgesehenen Flächen an der Tesche, im Zoo und auf der Königshöhe anzusehen und die Wuppertaler Bewerbung entgegenzunehmen.

Große Sorgen brauchen sich die Stadtoberen aber wohl nicht zu machen, denn welche private Gesellschaft schlägt schon ein Geschäft mit einem Umsatz von ca. 150 Mio. € aus? Die Verträge müssen nur so gestaltet sein, dass die Risiken der privaten Firma gut abgesichert sind.

Darum spielen auch die vielen Gründe, weshalb eine BUGA in Wuppertal nicht zum erhofften Erfolg werden kann, kaum noch eine Rolle:

 

Darf man sich für eine Bundesgartenschau 2031 bewerben,

.... wenn laut Bürgerentscheid nicht einmal jeder fünfte Wuppertaler die BUGA will?

.... wenn der oberste Finanzchef der Stadt, Stadtdirektor Dr. Slawig, die BUGA offiziell für nicht finanzierbar hält?

.... wenn die Stadt viele überfordernde Probleme im sozialen, pädagogischen, kulturellen und infrastrukturellen Bereich schultern muss und diese dauernd vor sich herschiebt, weil das Geld fehlt?

.... wenn das ursprünglich geplante großflächige BUGA-Areal nicht zur Verfügung steht und man sich mit zerstückelten Restflächen zwischen hohen Bahndämmen und dem schmalen Schlauch Lokschuppen zufriedengeben muss?

.... wenn die Hängeseilbrücke über der Stadt als das Highlight der BUGA als reines Spaßprojekt ohne Verkehrsbedeutung mit ziemlicher Sicherheit weder genehmigungsfähig noch zu verwirklichen ist?

.... wenn die Verkehrsinfrastruktur für ein solches Großereignis nicht vorhanden ist und z.B. die tausenden fehlenden Parkplätze Vohwinkel und Sonnborn in ein halbes Jahr Verkehrschaos stürzen werden?

.... wenn für die mehr als 70 Mio. € Kosten nahezu keinerlei Verbesserungen in der Stadtstruktur entstehen?

Siebenmal "Nein" müssten eigentlich genug sein, die Bewerbung nicht einzureichen.

 

Aber der Oberbürgermeister, die Stadtverwaltung und die großen Parteien signalisieren bislang nicht, dass ihnen die existentiellen Sorgen der Bürger wirklich nahegehen und deshalb eine Spaßveranstaltung wie die BUGA ohne wichtige strukturelle Verbesserungen für die Stadt erst einmal abgesagt werden muss.

Die Träume eines Events 2031 haben in der Stadtspitze Vorrang, obwohl bei dem Bürgerentscheid im Mai sehr deutlich zum Ausdruck kam, dass vier Fünftel der Wuppertaler keinerlei Interesse an einer BUGA haben.

Wie sollte das von Hartz IV lebende Viertel der Wuppertaler auch dafür Verständnis haben, dass die Wuppertaler Stadtspitze bereit ist, mehr als 70 Mio. € dafür auszugeben, damit 2031 eine Mio. Besucher von außerhalb nach Wuppertal kommt? Das sind 70 € Ausgaben der Stadt pro Besucher (!) und das in einer der ärmsten Städte Deutschlands.

Noch könnten sich die Parteien entscheiden, ob sie diesen Irrsinn wirklich mitmachen wollen. Wenn nach der Zusage der BUGA-Gesellschaft bei einer der nächsten Stadtratssitzungen die konkreten Verträge mit der BUGA-Gesellschaft beraten und beschlossen werden und die Durchführungsgesellschaft zur BUGA 31 mit vielem neu einzustellenden, hochqualifizierten und teuren Personal gegründet wird, dann ist das der letzte Zeitpunkt, an dem man von der BUGA ohne große finanzielle Schäden zurücktreten kann.

Ansonsten kann es sehr teuer werden. Noch weiß man nicht, ob man die Hängeseilbrücke in dem löchrigen Wuppertaler Kalkgestein überhaupt so sicher verankern kann, dass sie nicht unter dem Gewicht von 1000 gleichzeitigen Besuchern zusammenbricht. Unklar ist auch, ob sie als verkehrsmäßig völlig unnötige Spaßbrücke überhaupt genehmigt wird. Und wird die Bezirksregierung angesichts der Wuppertaler Schulden und Finanzdefizite in der Haushaltsnotlage überhaupt die jährlich notwendigen sieben Mio. € Rücklage für die BUGA freigeben?

Aber vielleicht werden die immer ärmer werdenden Wuppertaler bei der nächsten Kommunalwahl 2025 die Parteien der BUGA-Befürworter mit einem BUGA-NEIN abstrafen und sie nicht mehr wählen. Bei 81,7 Prozent Wuppertaler, die nicht für die BUGA gestimmt haben, könnte diese Wahl die Wuppertaler Verhältnisse umstürzen.

Die BUGA ist ein sehr teures Risiko, völlig unpassend in Zeiten flächendeckender sozialer Nöte. Der BUGA-Traum wird diejenigen nicht wärmen, denen wegen unbezahlter Energierechnungen der Strom abgestellt wird.

Noch gibt es vielleicht einen kleinen Funken Hoffnung, dass der Oberbürgermeister und die Parteien bald einsehen, dass eine BUGA31 für Wuppertal eine sozial völlig unangemessene Zukunftsvision ist. Wuppertal hat andere Sorgen und die Parteien und der Oberbürgermeister wurden gewählt, um sich um diese Sorgen zu kümmern. 70 Mio. € für ein Spaßprojekt ohne wichtigen strukturellen Nutzen auszugeben, ist eine völlig unfaire Politik gegenüber den sozialen Nöten fast der Hälfte aller Wuppertaler.

 

 

 

 

 

 

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© Manfred Alberti

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