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Weihnachtsspiele 

 

Fernsehinterview mit Maria

(zuerst veröffentlicht in Evangelische Kinderkirche 1998 Heft 4)


 

Zur Gestaltung

 

Es spielen mit:

- Fernsehmoderator

- 1. Reporter/in,

- 2. Reporter/in,

- Maria

- junge Maria

- Junger Josef

- Engel Gabriel

- Engel der Hirten

- Ausrufer in Nazareth

- Wirt/in in Bethlehem

- Kameramann/frau

 

Material:

- (Video)Kamera mit Kabelübertragung zum Bildschirm (groß). Wenn keine Kamera vorhanden ist, kann eine solche Ausrüstung in Stadt- und Kreisbildstellen geliehen werden.

- Fragekärtchen für Reporter


 

Während des ganzen Stückes wird die Handlung von dem Kameramann oder der Kamerafrau gefilmt und, wo es möglich ist, direkt auf einen großen Bildschirm übertragen.

 

Anmoderation:

(Moderator/in spricht in die Kamera)


 

Fernsehmoderator:

Weihnachten erinnern wir uns an die Geburt von Jesus von Nazareth vor zweitausend Jahren. Die Geschichte seiner Geburt hat ursprünglich kaum jemanden seiner Anhänger interessiert. Erst nach Jesu Tod am Kreuz hat man sich Gedanken über diese Geburt gemacht. Wenn es damals schon Fernsehen gegeben hätte, dann wäre vielleicht in einer Redaktionskonferenz im Jahre 40 Folgendes passiert:


 

Vorspiel: Redaktionskonferenz

(Reporter sitzen am Tisch)

1. Reporter: Was hältst Du eigentlich von diesen Christen, die jetzt immer mehr Zulauf bekommen? Ich verstehe nicht, was an deren Glauben so gut sein soll.

2. Reporter: Ihr Lehrer, der Jesus von Nazareth, war schon eine ganz besondere Persönlichkeit. Der konnte mitreißend predigen. Ich habe den einmal in Kapernaum gehört. Ich war ganz begeistert.

1. Reporter: Aber hat der sich nicht vor allem um die Ausgestoßenen gekümmert?Um Kranke, Behinderte, Zöllner und Arme, mit denen sonst niemand etwas zu tun haben wollte?

2. Reporter: Gerade das hat uns so staunen lassen: Wie liebevoll der mit den Aussätzigen umging! Und er hatte ja großen Streit mit den Pharisäern und Schriftgelehrten: Sie würden nicht Gottes Willen verkündigen, hat er ihnen vorgeworfen.

1. Reporter: Fühlte er sich denn als ein Prophet Gottes?

2. Reporter: Ja, ich glaube schon. Seine Anhänger nennen ihn den Messias, den Heiland, den Sohn Gottes.

1. Reporter: Ich habe gehört, er wäre ein richtiger Gott, so wie die griechischen Götter. Er wäre auf einmal auf die Erde gekommen und vom Grab aus wieder direkt in den Himmel aufgestiegen.

2. Reporter: Nein, nein, das stimmt so nicht: Er war der Sohn der Maria und ist von ihr geboren worden...in Nazareth - glaube ich.

1. Reporter: Aber wenn er ein Sohn Gottes war, dann kann er doch nicht einfach von einer Frau geboren worden sein! Das kann nicht wahr sein.

2. Reporter: Wir können die Maria ja selbst fragen. Sie lebt hier in der Nähe von Jerusalem. Nach dem Tode Jesu am Kreuz half sie mit, eine Gemeinde von Anhängern aufzubauen. Lasst uns doch ein Interview mit ihr machen! Es würde sicher viele interessieren, was damals geschah, als dieser Jesus geboren wurde. Kindheitsgeschichten sehen die Menschen immer gerne.


 

Musikalisches Zwischenspiel

(Tische und Stühle wegräumen)


 

Interview mit Maria

1. Reporter: (In die Kamera) Liebe Zuschauer und Zuschauerinnen, wir sind hier in einem kleinen Vorort Jerusalems bei Maria, der Mutter des Jesus von Nazareth, der drei Jahre lang als Wanderprediger durch unser Land gezogen ist. Er hat gepredigt, gelehrt und Menschen geheilt. Er wurde dann im Streit mit den Würdenträgern unseres Landes gekreuzigt. Seine Anhänger sehen in ihm den lange erwarteten Messias und verkündigen seine Botschaft von Gottes Liebe. Sie sagen, er sei Gottes Sohn.

(zu Maria) Maria, sie können uns etwas über seine Geburt sagen. Es sei eine ganz besondere Geburt gewesen, so erzählt man sich, und Sie seinen auch durch ein ganz besonderes Ereignis auf diese Geburt vorbereitet worden?

Maria: Ja, das ist wahr. Ich war eine einfache junge Frau aus Nazareth. Eines Tages, da hörte ich ganz plötzlich eine Stimme, wie von einem Engel aus dem Himmel:

Engel Gabriel (mit Mikrofon von der Sakristei aus): Maria, sei gegrüßt, du Begnadete. Der Herr ist mit dir.

Maria: Ich habe einen riesigen Schreck bekommen und wusste gar nicht, was das bedeuten sollte. Doch der Engel sprach direkt weiter:

Engel Gabriel: Fürchte dich nicht, Maria, du hast Gnade bei Gott gefunden! Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären und du sollst ihm den Namen Jesus geben. Und er wird König sein und man wird ihn Gottes Sohn nennen.

Maria: Da habe ich mich riesig gefreut und Gott gelobt und ihm gedankt.

1. Reporter: Ein König? Aber ist Jesus denn in einem Palast geboren?

Maria: Im Gegenteil. Nicht einmal zuhause in Nazareth waren wir, als er geboren wurde.

1. Reporter: Wieso denn das?

Maria: Einige Tage vor dem Geburtstermin kam ein Bote des Kaisers Augustus aus Rom in unser Dorf Nazareth.

Ausrufer (geht mit der Schelle durch den Mittelgang): Befehl des Kaisers Augustus. Ein jeder gehe sofort in seine Heimatstadt! Dort lasse er sich in Steuerlisten eintragen und bezahle seine Steuern für den Kaiser zu Rom. (Zweimal sagen, einmal nach vorne, einmal nach hinten.)

Maria: Ja, und so packte ich schnell ein paar Sachen zusammen und Josef und ich machten uns auf den langen Weg in das jüdische Land nach Bethlehem.

1. Reporter: Dann stammt der Josef aus der Nachkommenschaft des David?

Maria: Ja, David war sein Vorfahre, deshalb mussten wir nach Bethlehem.

2. Reporter: So hochschwanger sind sie gereist? War das denn nicht gefährlich?

Maria: Uns blieb doch nichts anderes übrig: Wir mussten die tagelange Reise zu Fuß auf uns nehmen.

1. Reporter: Also ist dieser Jesus, der Heiland, in der Stadt Davids geboren worden. Das stand ja schon in den alten Schriften, dass der Heiland ein Nachkomme Davids sein würde.

Maria: Ja, aber Bethlehem war erst einmal für uns eine große Enttäuschung: Wir fanden überhaupt keinen Platz, wo wir wohnen konnten. Wir waren schließlich so verzweifelt, dass wir mit dem Besitzer einer Herberge richtig gestritten haben:

Junger Josef: Hallo, Herr Wirt, habt ihr eine Unterkunft für uns?

Wirt: Hier könnt ihr nicht übernachten. Hier ist alles voll.

Junge Maria: Aber irgendwo müssen wir unterkommen. Wir können doch nicht auf der Straße bleiben. Ich bin schwanger. Ich bekomme bald mein erstes Kind.

Wirt: Ich habe wirklich keinen Platz mehr für euch.

Junge Maria: Mein Kind wird krank werden, wenn es auf der Straße geboren wird.

Wirt: Alle kommen nur wegen der Volkszählung. Ich kann wirklich nichts für euch tun. Wenn ihr wollt, dann geht raus auf die Felder in den Stall. Da ist es wenigstens warm und ihr habt ein Dach über dem Kopf.

Maria: Was blieb uns anders übrig? Wir mussten zum Stall.

1. Reporter: Der Heiland ist im Stall geboren? Das verstehe ich nicht. Ein König im Stall?

2. Reporter: Dann hat er ja schon am Anfang seines Lebens erlebt, was es heißt, ausgestoßen und an den Rand gedrängt zu sein.

Maria: Das stimmt: Wir waren draußen vor dem Tor.

1. Reporter: Der Heiland hatte also keinen Platz in einer Herberge.

Maria: Aber im Stall waren wir nicht alleine. Tiere standen da um uns herum. Als das Kind geboren wurde, packten wir es in Windeln und legten es in eine Futterkrippe für die Tiere.

1. Reporter: Ein Heiland in der Krippe! Ärmer hätte die Geburt kaum sein können!

Maria: Josef war ja Zimmermann. Er hat für uns einmal einen solchen Stall gebastelt. So ähnlich hat das damals ausgesehen. (Kamera zeigt Krippe nur mit Maria, Josef, dem Kind und den Tieren in einer Großaufnahme.)

2. Reporter: Und niemand hat von der Geburt Notiz genommen?

Maria: O doch. Bald bekamen wir Besuch: Hirten, die in der Gegend von Bethlehem auf dem Felde waren.

1. Reporter: Woher wussten die das denn?

Maria: Ja, das haben mir die Horten damals ganz ausführlich erzählt. Sie waren auf dem Feld bei den Herden und hörten plötzlich eine laute Stimme vom Himmel:

Engel der Hirten (Stimme von der Empore – ohne Kamera): Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.

Maria: Und ganz bald waren da ganz viele Engel, die lobten Gott. Und sie riefen immer wieder:

Engel der Hirten: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen.

Maria: Ja, und dann kamen die Hirten zu uns und freuten sich mit uns, dass in diesem Kind der Heiland geboren worden ist.

2. Reporter: Wie es ihnen ja schon Monate vor der Geburt angekündigt worden ist.

Maria: Ja, die meisten Menschen wussten natürlich nichts davon, dass dieses Kind der lang erwartete Heiland, der Messias, sei. Nur die Hirten und einige Sterndeuter aus dem fernen Morgenland besuchten uns. Doch allen anderen Menschen war dieses Geheimnis verborgen, bis Jesus anfing, öffentlich zu predigen und zu heilen.

1. Reporter: Und auch dann haben es viele Menschen nicht geglaubt, dass dieser Jesus von Nazareth der lang erwartete Messias sei.

2. Reporter: Schrecklich, dass seine Gegner ihn gekreuzigt haben. Er hat so viel Gutes getan, vor allem für die am Rande stehenden Menschen: Die Kranken, die Aussätzigen, die Behinderten, die Witwen und Waisen, die Zöllner und Sünder. Für sie war er wie ein Mensch gewordener Engel, wie Gott.

Maria: Aber Jesus ist für uns nicht tot. Für uns lebt er und seine Botschaft weiter. Wir wissen, dass er der Heiland war.Und weil wir das wissen, erzählen wir seine Geschichte und seine Worte, damit alle Menschen davon erfahren.

2. Reporter: Sie haben mit seinen Jüngern inzwischen viele Gemeinden gegründet und viele Menschen zu dem Glauben bekehrt, dass Jesus der Heiland sei.

Maria: Ja, es war Jesu Auftrag, dass wir seine Botschaft in aller Welt verkündigen. Und jetzt werden es täglich mehr Menschen, die an die Botschaft von Jesus von Nazareth glauben.

1. Reporter: Maria, wir danken ihnen, dass sie uns als Mutter Jesu dieses Interview gegeben haben.

 

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© Manfred Alberti

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