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SEILBAHNEN Urbane Seilbahnen

Wenn über neue Seilbahnen in Städten diskutiert wird, kann man drei unterschiedliche Etappen beobachten:

 

1. Etappe: Idee und Begeisterung

 

Wenn jemand die Idee ins Gespräch bringt, eine Seilbahn zu bauen, kann man am Anfang eine riesige träumerische Begeisterung beobachten:

- Wir sind die allerersten!

- Wir sind am fortschrittlichsten!

- Alle werden uns bewundern!

- Das ist die Lösung vieler Verkehrsprobleme!

- Ökologisch einzigartig!

- Touristen werden in Scharen kommen!

- Die Menschen sind begeistert, über die Häuser zu schweben!

 

In dieser Phase werden sehr schnell teure Machbarkeitsstudien bei auf Seilbahnen spezialisierten Büros in Auftrag gegeben. Tenor: Alles ist machbar.

 

 

2. Etappe: Realität und Kritik

 

Sobald der erste Plan einer Trassenführung veröffentlicht wird, merken viele Menschen, dass Sie Betroffene sein werden und die Seilbahn direkt oder sehr nahe über ihrem Hause fahren soll. Diese Betroffenheit ist Anlass für die Betroffenen aber auch für viele Mitfühlende, über die Folgen eines Seilbahnbaus nachzudenken.

- In meine Wohnung, in mein Haus oder Garten können Menschen ohne meine Erlaubnis von morgens bis abends direkt hineinsehen.

- Ich muss den ganzen Tag alle 15 Sekunden ein summendes oder klapperndes Geräusch hören.

- Um die Kosten der Seilbahn zu kompensieren, werden parallele Buslinien eingestellt oder stark gekürzt.

- Die Berechnungen über die ökologischen Vorteile einer Seilbahn stimmen hinten und vorne nicht: Viel zu optimistische Umsteigezahlen vom Auto auf die Seilbahn werden leicht prognostiziert.

- Die Seilbahn ist unbequem, weil die Haltestellen viel weiter entfernt liegen als die bisherigen Bushaltestellen und weil die Haltestellen 10 m hoch über dem Straßenniveau liegen: Treppensteigen oder Warten auf die Aufzüge.

- Seilbahnen sind langsamer als der ÖPNV.

- Umsteigezeiten verlängern die Fahrtdauer erheblich. Eine Fahrt in die Stadt bedeutet: Bus - Seilbahn - Bus statt dem normalen durcfhfahrenden Bus.

- Stadtwerke müssen eine eigene teure neue Abteilung für Seilbahn-Ingenieure und Seilbahntechniker aufbauen und sparen nur einige wenige Busse ein.

- Seilbahnen über Häusern gibt es in Deutschland bislang nicht. Das GG schützt in Art. 13 die Privatsphäre der Wohnung und des Gartens. 

 

 

3. Etappe: Diskussionen und Entscheidung

 

- Gegner und Befürworter spalten Bevölkerung und Politik.

- Teure Entscheidungshilfen wie ein "Bürgerrat" oder eine Bürgerentscheidung werden zu Hilfe genommen.

- Kommunen überlegen, ob sie sich für eine Seilbahn teure und langwierige Verfahren vor höchsten deutschen Gerichtsinstanzen gegen die Interessen vieler der eigenen Bürger leisten können und wollen.

- Die Entscheidungen sind bislang in allen betroffenen deutschen Städten (ca. 30 bis 40 Groß- und Mittelstädte) gegen die Seilbahn ausgefallen. 

- Nirgendwo konnte man nachweisen, dass eine Seilbahn unabdingbar für die Lösung von Verkehrsproblemen nötig ist, dass es keine (konventionelle) Alternative gibt und dass man deshalb Bürgerrechte abbauen dürfe. 

 

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Da am Anfang der Diskussion normalerweise wegen mangelnder Erfahrung bei fast niemandem eine Vorstellung über Probleme und Schwierigkeiten einer Seilbahn besteht, habe ich die aus der Diskussion über eine Seilbahn in Wuppertal 2016 bis 2019 gewonnenen Überlegungen und Erkenntnisse hier dokumentiert, damit interessierte Personen oder Gremien frühzeitig vor teuren Gutachten die Chancen einer Seilbahn in ihrer Stadt abschätzen können. 

 

 

 

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