Junior-UNI für Handwerksberufe
Deutschlands größte Kinder- und Jugendfabrik
JUFA
Eine Antwort auf die Frage, in was und wo man in Wuppertal besser investieren könnte als in eine BUGA.
von Manfred Alberti
Hintergrund:
1.) In Wuppertal leben, vor allem im Osten, ein Drittel der Kinder und Jugendlichen in Hartz-IV Armut, in kleinen Wohnungen, oft mit vielen Geschwistern auf engem Raum. Es gibt Spielplätze für den Sommer. Kostenlose Aufenthaltsplätze im Winter sind Mangelware.
2.) Handwerk und Industrie haben Schwierigkeiten, geeignete Jugendliche als Auszubildende zu finden. Jugendliche kennen oft ihre Möglichkeiten nicht, da anders als vor Jahrzehnten es zu Hause kaum Möglichkeiten gibt, sich auszuprobieren: Garten, Hobbykeller, eigener Schreibtisch etc. fehlen weitgehend.
3.) Für eine bestimmte Auswahl von Jugendlichen gibt es die Junior Uni. Für die meisten anderen kommt eine Beteiligung an der Junior-Uni nicht in Frage. Eine außerschulisches Lern- und Aufenthaltsangebot für sie müsste ganz anders zugeschnitten sein.
Idee:
Eine größere nicht mehr genutzte Fabrik im Osten Wuppertals wird umgebaut zu Deutschlands größtem sozial und handwerklich engagierten Kinder- und Jugendzentrum.
Ziele:
- Wuppertal profiliert sich mit dem größten und umfassendsten Kinder- und Jugendhaus als Stadt mit großer sozialer Verantwortung.
- Das Kinder- und Jugendzentrum bietet niederschwellig Treff- und Aufenthaltsräume für Jugendliche an und entlastet so den oft beengten Familienbereich.
- Das Kinder- und Jugendzentrum bietet im Freizeitbereich an, sich mit handwerklichen Tätigkeiten zu beschäftigen.
- Das Kinder- und Jugendzentrum wirbt so auch im Interesse von Handwerk und Industrie für eine Vielzahl von Ausbildungen.
- Das Kinder- und Jugendzentrum stärkt Kinder und Jugendliche durch das niederschwellige Angebot von außerschulischen Lernorten.
- Das Kinder- und Jugendzentrum bietet durch unterschiedlichste Beratungsangebote Hilfe für Kinder und Jugendliche in allen Lebensproblemen.
- Das Kinder- und Jugendzentrum bietet Eltern von kleinen Kindern Treff- und Beratungsangebote während des ganzen Tages.
Einzelbereiche:
Teil 1: (ganztägig) Für kleine Kinder und Eltern eine Etage als In-Door-Spielplatz mit Rutschen, Schaukeln etc., der ganzjährig bei jedem Wetter nutzbar ist. Vorleseecken locken Kinder zum Zuhören an. Bücherecken, Eltern-Kind-Kurse, ganzjähriger kostenloser Treffpunkt für junge Mütter und Väter
Teil 2: Eine Etage für Jugendliche mit Sitzecken zum Sich Treffen, zum Klönen etc. Verzehrmöglichkeiten ohne Verzehrzwang
Teil 3: Eine Musiketage mit Veranstaltungsfläche, mit schallgeschützen Räumen für Bands etc.
Teil 4: Auf dem Dach ein Out-Door-Spieleparadies
Teil 5: Eine Sportetage für Jugendliche mit Sportgeräteraum, mit hohen Gittern abgegrenzte Fußballräume, mit Laufbahnen, Sprunggruben und Gymnastikräumen...
Teil 6: Eine Etage als In-Door-Verkehrsschulraum zum Lernen und Üben von Fahrradfahren, Rollerfahren, Skatefahren Verkehrsregeln etc - wie ein Verkehrskindergarten.
Teil 7: Im Keller ein Schwimmlernbecken, da zu viele Kinder nicht mehr Schwimmen lernen.
Teil 8: Spiele- und IT-Räume. IT-Räume gerade für die Kinder und Jugendlichen, die zuhause keine eigenen IT-Möglichkeiten haben und deshalb schulisch benachteiligt sind, etc. Hier stehen auch IT-Helfer zur Verfügung.
IT-Spieleräume, Legoräume etc
Teil 9: Eine Etage für Hausaufgabenbetreuung, kostenlose Nachhilfekurse und Sprachkurse
Teil 10: Angebote des Kinderschutzbundes, anonyme medizinische und psychologische Beratungen für allgemeine Fragen und für Sexualfragen, Drogenberatung etc.
Teil 11: Auf mehreren Etagen abgegrenzte Bereiche für Lernen und Ausüben handwerklicher Fähigkeiten mit Hilfe freiwillig sich engagierender Fachleute z.B. im Rentenalter. Teils als permanent offene Werkstatt, teils durch angebotene Kurse:
- Fahrradwerkstatt
Immer offen mit Arbeitsplätzen zur Pflege und Reparieren von (auch eigenen) Rollern und Fahrrädern. Kurse in Fahrradreparatur.
- Back- und Kochwerkstatt
Kurse: Ich backe Kuchen, Plätzchen. Ich backe Pizza....
Kochwerkstatt: Wir kochen täglich für uns alle
- Holzwerkstatt
Offen und Kurse: Ich bastele eine Puppenstube für meine kleine Schwester. Ich baue mir mein Skateboard.
- Malerwerkstatt
Sowohl als handwerklicher Bereich wie für Kunstmalerei, Straßenmalerei und Sprayflächen, Design, Raumrenovierungen der JuFa
- Friseurwerkstatt
Kurse: "Ich schneide meinem Bruder die Haare", "Ich färbe mir und meiner Freundin die Haare"
- Make-up Werkstatt
Anleitung und offen zum Ausprobieren, "Ich style meine Freundin"
- Näh-, Schneider- und Designwerkstatt
Kurse z.B. Manga und Ausprobieren, Modekurse
- Elektrowerkstatt
Kurse zum Reparieren
- IT Bereich
Reparaturanleitungen, Kurse zum Bedienen, Arbeitsplätze für Kinder und Jugendliche, die zuhause keinen ruhigen IT-Arbeitsplatz haben.
- Sozial- und Pflegebereich
Babysitterführerschein, Erste Hilfe Kurse, Unterstützung für Senioren (Einkaufen, Begleiten etc.) gegen Taschengeld
- Dachgarten und Außenbereich
Als Gartenhelfer bei Senioren "Gartenhelferführerschein", "Mein eigenes Beet",
Teil 12: Regelmässig geöffnete Angebotsstelle für Praktika und Ausbildungen, Betriebsbesichtigungen,
Verbindungsort zwischen Handwerk, Industrie und Jugendlichen
Personal:
- hauptamtliche Leitung und MitarbeiterInnen
- DozentInnen für Kurse
- Ehrenamtliche, z.B. als Fachkräfte im Handwerksbereich
- PraktikantInnen (Kurz- und Jahrespraktikanten)
- Auszubildende und StudentInnen, wenn dieses Jugendzentrum als Ausbildungsstätte der UNI oder eines freien Schulträgers für Sozialarbeit und Jugendarbeit anerkannt wird
Finanzierung:
- Normale Finanzierungsmöglichkeiten für Kinder- und Jugendarbeit
- Finanzzuschüsse Land, Bund, Forschungsgelder für schwierige soziale Gebiete, Schulministerium
- Unterstützung durch die IHK und bes. die Handwerkskammern als Gegenleistung für die Werbung und Vorbereitung von Jugendlichen für handwerkliche und industrielle Berufe
- Unterstützung durch Firmen für die Gewinnung von Auszubildenden bei der Ausrüstung der handwerklichen Bereiche
- Unterstützung durch Arbeitsamt