Sehr geehrte Bezirksvertreterinnen und -vertreter,
Sie sind zusammen mit den Vertretern der anderen gastgebenden BUGA-Bezirke zu einer gemeinsamen Sitzung am 30. Oktober eingeladen.
Da die gesamte Presse in Wuppertal leider kritische Artikel zur BUGA und ebensolche Leserbriefe nicht oder nur sehr sparsam veröffentlicht, wende ich mich mit diesem Schreiben direkt an Sie als
die Vertreter der besonderen Interessen der Bevölkerung dieser Stadtbezirke.
Die Bewohner der drei westlichen Stadtbezirke würden von der BUGA in ihren persönlichen Lebensumständen sehr stark betroffen werden, da Wuppertal keine Infrastruktur für Massenveranstaltungen
wie die BUGA besitzt:
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Der Auto- und Reisebusverkehr wird morgens und am späten Nachmittag sehr stark zu zusätzlichen zeitraubenden
Staus führen, da die Straßeninfrastruktur heute schon zeitweilig überlastet ist.
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Die fehlenden Parkplätze führen am Vormittag in den drei Bezirken zu langen Schlangen von Parksuchverkehr durch
die Quartiere.
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Vor allem: Die Anwohner selbst können wegen der parkenden BUGA-Besucher vom Vormittag bis
zum späten Nachmittag nach einem Arztbesuch, nach Einkäufen usw. keine Abstellmöglichkeiten für ihren PKW in der Nähe ihrer Wohnung finden, so dass die Bewohner ein halbes Jahr lang auf
Parkmöglichkeiten in Elberfeld, Unterbarmen oder Haan ausweichen und dann mit Bus oder Schwebebahn nach Vohwinkel oder Sonnborn zurückkehren müssen.
Besucher, Pflegedienste, Lieferdienste, Zusteller, Handwerker etc. werden ebenfalls wegen fehlender Parkplätze
sehr betroffen sein. Pflegedienste und Handwerker werden in Sonnborn, Vohwinkel und in Elberfeld West ihre Arbeit nicht verrichten können.
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Eine solche ein halbes Jahr dauernde zwangsweise Einschränkung der persönlichen Lebensumstände von
tausenden Menschen wegen einer freiwilligen Großveranstaltung ist unzumutbar. Ob die Stadt in dieser Weise überhaupt so gravierend in die persönlichen Möglichkeiten und Freiheiten eingreifen darf,
müsste ggfs. juristisch geklärt werden.
Für diese seit langem vorgebrachten anscheinend unlösbaren Probleme bietet die Machbarkeitsstudie III keine Lösungsmöglichkeiten an. Die angedachte Suche nach Parkraum im weiteren Umfeld (Seiten
32/33 blau unterlegte Flächen) ist sehr unbefriedigend, da diese weit auseinander liegenden Flächen mit jeweils wenigen Parkplätzen nicht durch ein Shuttlesystem angemessen und besucherfreundlich
angebunden werden können.
Die Verkehrsprobleme mit PKWs und Reisebussen werden viele Besucher so verärgern, dass die BUGA das Ziel eines besseren Images für Wuppertal nicht erreichen kann.
Eine frühzeitige Absage der BUGA angesichts dieser und vieler anderer unlösbaren Probleme erspart wesentliche Kosten, die in Wuppertal an vielen Stellen dringend benötigt werden.
Als politische Vertreter der Bewohner dieser westlichen Stadtbezirke darf ich Sie darum bitten, diesen drängenden Problemen unserer Stadtbezirke Vorrang einzuräumen vor allgemeinen Interessen an
einer BUGA.
Mit freundlichen Grüßen Manfred Alberti