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Redemanuskripot zur BUGA-Diskussion   28.11.2024 Vohwinkel

 

Redemanuskript für die WDR 5- BUGA Diskussion im BürgerBahnhof Vohwinkel am 28.11.2024 (gesagt werden konnten nur kleine Bruchstücke)
  
Zuerst möchte ich mich ganz herzlich beim WDR bedanken, weil durch dieses Stadtgespräch zum ersten Mal seit Beginn der BUGA Planungen vor fünf Jahren die Bürger die Gelegenheit haben, ihre Meinung zur BUGA zu sagen. Vor drei Jahren hat es zwar Werbeveranstaltungen des OB für die BUGA gegeben, aber die Bürger wurden bei diesem 150 Mio. Projekt BUGA zu keiner einzigen Diskussionsveranstaltung eingeladen. WDR 5 deshalb herzlichen Dank.
 
 
 
Viele in Wuppertal sagen, dass die BUGA selbstverständlich kommt, alles sei eindeutig entschieden.
 
Ich denke, dass die BUGA nicht kommt.  Die Eindeutigkeit ist nur ein Wunschdenken, denn Stadt und OB haben drei entscheidende Fehler gemacht.
  1. 1.) Im Bürgerentscheid 2022 haben sich 18,3 Prozent für und 17,9 Prozent der Abstimmungsberechtigten gegen die BUGA entschieden. Dieser Sieg der Befürworter ist juristisch korrekt, aber politisch eine Katastrophe: Denn 81  Prozent der Abstimmungsberechtigten haben ihr Stimme nicht für die BUGA abgegeben. Sie waren gegen die BUGA oder die BUGA war ihnen wohl so egal, dass sie nicht einmal ihren Stimmzettel kostenlos zurückgeschickt haben.
  2. Das bedeutet: Eine BUGA, die sich auf nicht einmal 20 Prozent der Wuppertaler stützt, kann, soll und wird es nicht geben.
     
  3. 2.) Der zweite Fehler: Im Management gibt es eine Regel: Wenn ein Projekt gelingen soll, dann müssen am Anfang alle Argumente offen auf den Tisch kommen, sowohl die positiven als auch die negativen.
  4. Stadt und OB machen das anders: Sie wollen nur die positiven Argumente hören und die Negativen sollen möglichst still sein.  Eine inhaltliche Auseinandersetzung mit den Argumenten hat es öffentlich nicht gegeben. Dabei habe ich z.B.  seit Jahren auf meiner Website, die sie bei Google unter "BUGA / Wuppertal / Kritik" finden,  auf zig Seiten alle möglichen kritischen Aspekte aufgezählt. Die Stadtspitze diskutiert nicht. Deshalb danke ich WDR 5 herzlich dafür, dass Sie diese Diskussion heute ausrichten.
     
  5. 3.) Der dritte Fehler: Hauptziel der BUGA soll die Imageverbesserung sein, so dass die Besucher freudig von Wuppertal erzählen, Bekannte nach hier einladen und auch selbst gerne in diese interessante Stadt wiederkommen. Dieses Ziel kann aber nicht erreicht werden, weil Wuppertal durch seine fehlende Infrastruktur für Großveranstaltungen den Besuchern viele unangenehme Erfahrungen zumutet:
    - Ärger über den vielen stauenden  Verkehr, den weder die Straßen in Sonnborn noch in Vohwinkel verkraften können.
    - Ärger über die trotz Parkplatz in der Buntenbeck und Parkhaus am Zoo viel zu wenigen Parkplätze für Besucher, die deshalb vor allem den Vohwinklern und Sonnbornern tagsüber die eigenen Parkplätze wegnehmen.
    - Ärger über die Überlastung der Schwebebahn und der anderen Verkehrsmittel nicht nur beim mittäglichen Arealwechsel.
    - Ärger bei Reisebusgästen über die fehlenden eingangsnahen Busparkplätze, so dass viele Besucher abends Schwierigkeiten haben werden, ihren Bus zu finden.
  6. Ärger bei den Besuchern über das kleine, dunkle, bergige, zersplitterte und weit abgelegene BUGA Gelände Areal 1. Eine Blamage für Wuppertal. 
  7.  
    Ärgerliche Besucher sind aber keine gute Werbung.
     
  8. Zudem gibt es mehrere unlösbare Probleme:
  9. Anders als behauptet ist die BUGA-Brücke keine eigentliche Hängeseilbrücke wie im Harz, in Willingen oder im Hunsrück: eine Brücke im tibetischen Stil, die an den beiden Talseiten fest verankert ist und zwischendurch durchhängt.    Die geplante Wuppertaler Brücke ist eine kleinere Kopie der vielen Rheinbrücken, bei denen das Gewicht von Pylonen und daran befestigten Seilen getragen wird.    Eine touristisch völlig uninteressante Brücke, die zudem überhaupt keine verkehrliche Bedeutung hat.
     
  10. b) Da es in NRW gesetzlich nicht ermöglicht ist, für eine öffentliche Straßenbrücke Gebühren oder  Brückenzoll zu erheben (anders in Bayern mit Mautstraßen) ist die Finanzierung der Brücke durch Eintrittsgelder nicht möglich. 
     
  11. c) Da in dem Zeitplan der BUGA für die Brücke keine Zeiträume für die juristische Klärung von Einsprüchen, die sicher kommen werden, vorgesehen ist, wäre ein Bau der Brücke bis zur BUGA 31 keinesfalls zu schaffen.
     
  12. d) Anders als immer wieder versprochen gibt es in Wuppertal keine realistischen Aussichten auf neue Investitionen, da es keinen einzigen Quadratmeter neuen Bodens gibt, der dafür neu zur Verfügung steht.
     
  13. e) Sechs Euro Investition von privat für jeden öffentlich investierten Euro sind völlig illusionär: Wer soll wo und weshalb  420 Mio. € investieren? Heilbronn oder Mannheim konnten das schaffen mit neuen großen Flächen, aber Wuppertal keinesfalls.
     
  14. f) Es ist traurig, wie viele unrealistische Luftschlösser und Träume als Begründung für die BUGA herhalten müssen: Entwicklung der Stadtstruktur, neues Interesse von Firmen, neue Stufe der Stadt, Auswirkungen auf die ganze bergische Region... Alles Luftblasen, denn seit Jahren wurden keine konkreten neuen Ideen in dieser Hinsicht publiziert.
 
Diese BUGA wird nicht kommen. Je schneller diese Pläne abgebrochen werden, desto weniger vergebliche Kosten muss Wuppertal tragen. Die Augen zu verschließen vor den Problemen, hilft auf Dauer nicht weiter.
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