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ZOO - Parkhaus mit Katastrophen-gefahr und neuer ZOO-Eingang

Schreiben an den Ratsausschuss für Stadtentwicklung und Bauen

18. Juni 2025

 
Katastrophengefahr im Zoo-Parkhaus mit integrierter Seilbahnstation
 
und Entwurf einer Platzgestaltung mit getrenntem Parkhaus und Seilbahn
 
 
Der Teil A des folgenden Schreibens  beschäftigt sich mit den Feuergefahren eines kombinierten Parkhauses mit der Seilbahnstation. 
Der Teil B entwirft ein mögliches Konzept für die Gestaltung des Platzes mit neuem Zoo-Eingang, mit Parkhaus und mit davon getrennter Seilbahnstation.
 
 
Teil A: Feuergefahren eine kombinierten Parkhauses mit der Seilbahnstation
 
Der Bebauungsplanentwurf sieht ein kombiniertes Gebäude für Parkhaus und Einstiegsstelle der Seilbahn auf der achten Etage vor.
 
Ich halte das aus Gefährdungssicht, Praktikabilitäts- und Finanzgründen für keinen guten Plan:
 
1.) E-Autos brennen zwar nicht öfter als normale Autos,  aber sie sind unendlich viel schwerer zu löschen. Das Löschen mit übergestülpten Hauben dürfte in Parkhäusern unmöglich sein.
2.) Zwei oder drei Benziner löscht eine Feuerwehr auch in einem Parkhaus innerhalb von wenigen Minuten. Ein brennendes E-Auto wird aber in Minutenschnelle nebenstehende (E-) Autos zum Brennen bringen, so dass möglicherweise sehr schnell mehrere unlöschbare Autos im Parkhaus brennen und das ganze Parkhaus in Brand setzen könnten. 
3.) Bei einem Parkhausbrand wäre die integrierte obere Ebene der Seilbahnabfahrt mit Antriebsapparatur der Seilbahn, mit Leitstelle, mit Publikumsbereich (für mehrere hundert Menschen und Toilettenanlagen) und mit Aufzügen etc. durch das Abschalten der Elektrik direkt mit betroffen, wenn sich nicht der Ausbruch des Feuers sogar in unmittelbarer Nähe zur Seilbahnstation ereignet.
4.) Durch nach oben steigende Brandgase könnte die Gesundheit und das Leben der in der achten Etage wartenden (hunderte) Seilbahngäste (darunter viele Zoobesucher mit Kleinkindern) in Minutenschnelle in große Gefahr geraten.
5.) Mit dem Notabschalten der Elektrik ist für die Seilbahn ein besonderes separates Notfallsystem (EN 17064) vorgeschrieben, das das Weiterfahren der Gondeln bis in die Station ermöglicht. Wenn allerdings die Station selbst brennt, Rauchgase die obere achte Etage einhüllen oder das Chaos im Publikumsbereich ein Einfahren neuer Gondeln unmöglich macht, müssen die Fahrgäste in ihren Gondeln ausharren. Möglicherweise werden Sie erst durch den Einsatz von Höhenrettern etc. ihre Gondeln verlassen können.
6.) Meines Wissens nach müssen Seilbahnseile so gefertigt sein, dass sie ein normales Feuer mindestens eine Stunde lang aushalten. Ob damit auch die hohen Temperaturen eines E-Auto-Feuers mit einberechnet sind, entzieht sich meiner Kenntnis.
7.) Eine besondere Schwierigkeit im Zoo bestände darin, dass über der (von Löwen bewohnten) Löwenwiese mindestens zweimal zwei Gondeln ebenfalls gestoppt werden. Angesichts der herumstreunenden Löwen können auch Feuerwehrleute nicht zu den Gondeln gelangen oder Leiterfahrzeuge nicht bei der Räumung der Gondeln eingesetzt werden. Das Einfangen oder Betäuben der Tiere würde möglicherweise längere Zeit als die eine Stunde Seilsicherheit benötigen, bis die Retter Menschen aus den Gondeln befreien können. 
 
 
Ich halte die Pläne eine Seilbahnbahnstiegs in der achten Etage auch aus folgenden Gründen nicht für sinnvoll und umsetzungsfähig:
 
  1. Von einer ebenerdigen Seilbahnstation vor dem "Kuhstall" könnten die Besucher mit nur einmaligem Warten und Einsteigen in die Gondeln transportiert werden (ohne doppeltes Warten auch vor den Aufzügen).
  2. Eine dortige Abfahrtsstelle befände sich in der präzisen Fahrtrichtung der Seilbahn. 
  3. Das riesige Parkhaus passte optisch und stadtbildprägend nicht auf die Mitte des Parkplatzes direkt vor den Gebäuden der Technischen Akademie und des Restaurants. Es müsste am oberen rechten Rand gebaut werden, läge dann aber nicht in der Gerade der Seilbahnführung.
  4. Bei einem ebenerdigen Seilbahneinstieg direkt vor dem Restaurant Da Vinci entfiele für die Besucher der Aufstieg mit (überfüllten) Aufzügen auf die Abfahrtsebene im achten Stock des Parkhauses. Dabei muss man mit mehrmaligem Halt auf einzelnen Etagen rechnen.
  5. Ohne die Seilbahnbenutzer nur für die Parkhausbenutzer reichten für das Parkhaus erheblich weniger Aufzüge: zwei statt sechs.
  6. Für die Warteschlangen der Seilbahnbenutzer (an guten Tagen bis zu 3000 pro Stunde) müsste auf der achten Seilbahnetage eine riesige Wartefläche mit Toilettenanlagen vorgehalten werden.
  7. Fußgänger, ÖPNV- und Schwebebahngäste kämen erheblich schneller (und ohne Aufstieg zum Parkhaus über den Parkplatz) zur Seilbahnstation unten vor dem Restaurant.
  8. Die Seilbahnstation stände in unmittelbarer Nähe der Toiletten am Boettingerweg. Angesichts oft weiter Anfahrten mit Auto oder ÖPNV und längerer Wartezeit vor der Seilbahn wäre diese Toilettensituation hervorragend für die Besucher (und ihre Kinder.)
  9. Das Umsteigen von einem Verkehrsmittel (Aufzüge) in ein anderes (Seilbahn) ist mit zweimaligem Warten, doppeltem Ein- und Aussteigen immer lästig und ärgerlich, so dass die einfache Lösung (nur Seilbahn und getrennt davon die Aufzüge im Parkhaus) komfortabler und sicherer wäre. 
  10. Die Trennung von Seilbahn und Parkhaus dürfte erheblich kostengünstiger sein als eine Seilbahnstation integriert im Parkhaus.
    Auf der achten Etage entfielen die zusätzlichen Kosten für etliche Aufzüge, für einen riesigen Wartebereich mit Infrastruktur (Z.B. Toiletten), für Evakuierungsmaßnahmen mittels Treppenhäusern außerhalb des Parkhauses. 
    Wenn Seilbahnstation und Parkhaus getrennt wären, könnte man sowohl das Parkhaus in der passenden Größe als auch die Seilbahnstation als standardisierte Versionen einkaufen, ohne sehr teure Kosten für die Planung eines gemeinsamen Gebäudes aufwenden zu müssen.
  11. Lärmschutz  Die Idee, aus "Lärmschutzgründen" oberhalb des Parkhauses die Seilbahnstation zu bauen, scheint mir sehr kontraproduktiv zu sein. Eine trichterförmige Öffnung wie ein Megaphon, eine Flüstertüte oder wie ein offenes Sprachrohr, das den ganzen Lärm der Station überträgt, hoch über das Zooviertel zu bauen, ist das genaue Gegenteil des Lärmschutzes. Der obere Bereich des Zooviertels wie der östliche Bereich der Siedlung am Todtenberg lägen genau im Schallbereich. Wenn aber die Seilbahnstation unten im Tal neben dem "Kuhstall" gebaut würde, würde der Schall aufgefangen von Bäumen und Sträuchern, von Seitenwänden etc. und gelangte kaum über den Bereich unmittelbar vor der Seilbahnstation hinaus. Dass man dann zwei Pylone (mit Rollgeräuschen) mehr bauen müsste, dürfte angesichts der Vielzahl an Pylonen nur wenig ausmachen. 
 
 
Teil B: Konzeptideen für die Gestaltung des Platzes zwischen neuem Zoo-Nebeneingang, Parkhaus und Seilbahnstation neben dem "Da Vinci"
 
Hintergrund:  Das Zoo-Viertel mit dem Zoo wurde um die Jahrhundertwende von den Architekten Kuno Riemann und Rudolf Hermanns von der Wupper bis zur Freyastrasse und der Siegfriedstraße wie eine große Muschel aus einem Guss geplant: Die mehrstöckigen Häuser am Rande des Viertels an Freyastraße und Siegfriedstraße fungierten als Lärmschutz gegenüber den Eisenbahnlinien und als Schutz der guten Luft gegenüber den Fabriken an der Wupper. Zooviertel und Zoo gelten als bedeutender Ausdruck der Bau- und Stadtplanungskultur um die Jahrhundertwende.  Diverse Bücher beschreiben bis in die Gestaltung einzelner Häuser dieses architektonische Kleinod.
 
 
Der geplante Koloss mitten auf dem Zoo-Parkplatz wäre denkmalschützerisch m.E. keinesfalls genehmigungsfähig, da er die Grundidee der bewusst zur windeinfallenden Seite (Westen) hin offenen Struktur zerstört. Die gute Luft war um die Jahrhundertwende bei den einzelnen Vermarktungen der Grundstücke durch die Architekten ein wichtiger Werbefaktor. Auf der anderen Seite hinter dem Zoo-Viertel in der Tiergartenstraße war die Luft durch die Eisenbahn und die Abluft von Bayer erheblich schlechter.
Der geplante Koloss würde durch seine massive Sperrwirkung auf dem Parkplatz den Zoo von der Frischluftschneise abschneiden und das Klima im Zoo vermutlich deutlich beeinflussen.
 
Ich schlage deshalb vor, die terrassenartige Geländeform des Parkplatzes grundsätzlich zu erhalten.
 
  1. Ein hohes aber weit schmaleres Parkhaus könnte sich im südlichen Bereich des Parkplatzes an die Geländeerhöhung Richtung Boettingerweg hin anpassen. 
  2. Ebenen -1 und -2: Auf der gesamten heutigen Parkplatzfläche könnte PKW-Parkraum in einer einstöckigen (oder sogar zweistöckigen) Tiefgarage gebaut werden, der den Parkraumbedarf im angedachten Kubus entscheidend verringert. 
  3. Ebene 0 (Normalebene):
    a.) Unmittelbar neben dem Restaurant "Da Vinci" könnte die ebenerdige Eingangsstation für die Seilbahn mit den notwendigen Flächen für Wartende entstehen. Von hier aus wäre eine gerade Verbindung zur Mittelstation mit geringer Steigungshöhe bis zu den ersten Baumwipfeln im Zoo möglich. 
    b.) Zwischen Seilbahnstation und Parkhaus im südlichen Hangbereich könnte die Haltestelle für Shuttlebusse, für die Eisenbahn rund um den Zoo mit Haltestelle am Löwengehege, für ÖPNV-Linien sowie für Reisebusse gebaut werden, die nicht im angrenzenden Parkhaus Platz finden. 
    c.) Hier wäre auch Platz für Taxistände, Fahrradständer, eine Bring- und Holzone, Kurzzeitparkplätze etc. 
    d.) Auf der Ebene Null (0) sollte in einem Teilbereich des Parkhauses bei erhöhter Deckenhöhe Platz sein für Reisebusse für den normalen Zoo-Ausflugsbetrieb von Schülerfahrten und Ausflugsfahrten.
    e.) Die in der WZ veröffentlichte (absurde) Idee, BUGA-Reisebusse auf der Sonnborner Straße, also im Bezirk Sonnborn, während des BUGA-Besuches abzustellen, darf mit Rücksicht auf die Sonnborner Geschäftswelt und die Bedeutung Sonnborns als wohnungsnahem Einkaufsort sicher nicht realisiert werden.
    f.) Im hinteren Bereich des Parkplatzes könnten über den Ebenen -1 und -2  auf der Ebene Null umfangreiche Toilettenanlagen (für Reisebusse etc.) angelegt werden.
    g.) In diesem hinteren Bereich des Parkplatzes könnten terrassenmäßig noch eine bis zwei weitere Etagen (Ebene +1 und Ebene +2) gebaut werden.
    h.) Da dieser Raum auch als Treffpunkt vor dem Buseinstieg fungiert, könnte man die Schräge zwischen Ebene 0 und Ebene +1 (oder auch +2) atriummässig mit Steinsitzen gestalten.
  4. Ebene +1: Hier auf der terrassenförmig gebauten Ebene +1 im östlichen Teil des Parkplatzes könnten (teilweise überdachte) Spielplätze für Kinder und Jugendliche entstehen, da nach langer Anfahrt (und vor der Rückfahrt)  Platz für den Bewegungsdrang von Kindern gegeben sein sollte. Ein Imbiss mit Sitzgelegenheiten und ein Kiosk könnten vor und nach An- und Abreise auch Erwachsenen Gelegenheit zum Ausruhen geben. Hier Verkauf von Zoo-Tickets.
  5. Ebene + 2 (evtl 3): Auf der obersten der terrassenförmigen Ebenen 1 bis 3 könnte der Übergang in den Zoo mit einem neuen Eingang (und Ausgang) gebaut werden. Der direkte Zugang zum Zoo erübrigt die lange Wanderung (mit kleinen Kindern) die Hubertusallee hinauf.
  6. Ebene +1 bis +7 im Parkhaus:  Parkplätze für PKW und für Fahrräder
  7. Zukunft bei Wegfall der Hängeseilbrücke
    Sollte bei Wegfall der Brücke irgendwann nach der BUGA, weil sie sich nicht rentiert, die Seilbahnstation überflüssig werden, könnte sie (wie die Zwischen- und Höhenstation und die Pylone) sehr leicht demontiert werden
  8. Zoo-Eisenbahn ("Bimmelbahn"):  Eine ewige (über die BUGA31 hinausreichende) Lösung für das Transportproblem nach oben innerhalb des Zoos könnte eine "Bimmelbahn" sein, die nicht innerhalb des engen Zoos fährt, sondern um den Zoo herum die Runde Zooeingang -  Selmaweg - Sambatrasse - "Zoonebeneingang Löwenwiese" - Boettingerweg  - Zooparkplatz - Zooeingang usw fährt. (Klein - fein -preiswert - bedarfsgerecht).
    Eine solche für die Besucher sehr sinnvolle und sicher gut angenommene Lösung könnte vielleicht schon bald (an Wochenenden) durch den Zooverein verwirklicht werden.
    Die Einrichtung einer solche (Bimmelbahn)-Infrastruktur machte den Zoo unabhängig von der Seilbahn für die BUGA und würde den erheblichen Eingriff in den denkmalgeschützten Zoo vermeiden. 
    Da selbst bei einem Bau von Seilbahn und Brücke nicht gesichert ist, ob der tägliche Betrieb von Seilbahn und Brücke sich rentiert und lange durchgeführt wird, könnte der Zoo seinen Besuchern mit der "Bimmelbahn" trotzdem zu jeder Öffnungszeit das leichte Erreichen des obersten Zoo-Punktes garantieren.  
 
 
 

 

 

 

 

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